Sondierungen nach der Wahl
Es ist nicht schön, aber auch nicht selten, dass die Wahlberechtigten ein Ergebnis herbeführen, das den Parteien nicht auf Anhieb gefällt. Dass jedoch auch aus solchen Koalitionen etwas Fruchtbares werden kann, haben viele Bündnisse, die einst undenkbar erschienen, bereits belegt. So regiert in Schleswig-Holstein seit dem Sommer erfolgreich die erste Jamaika-Koalition aus Grünen, FDP und CDU. Das Ergebnis der Bundestagswahl bringt aber noch eine weitere Partei, die sich infolge der herben Verluste in einen Selbstfindungsprozess begibt, mit in die Runde: Die CSU. Während Grüne für eine humanitäre Flüchtlingspolitik einstehen, ringen die Unionsparteien um einen Formelkompromiss zu Geflüchteten und Asylsuchenden. Dieses Beispiel verdeutlicht die Schwierigkeit, vor der jetzt die Verhandelnden stehen werden. Die Grünen haben sich bereits auf dem kleinen Parteitag unmittelbar nach der Wahl auf die Sondierungsgespräche geeinigt und ein Team zusammengestellt. Jetzt wird es darum gehen, dass ernsthaft die Möglichkeiten einer solchen Koalition sondiert werden.